30.09.2007

Ursula van Aaken hört auf

Die Grünen verabschiedeten ihre langjährige Mitstreiterin Ursula van Aaken mit einem Brunch im Lehnshof. Sie gehörte der Stadtverordnetenversammlung22 Jahre lang an. Neben vielen Freundinnen und Freunden war auch die frühere Stadtverordnetenvorsteherin Marlies Senne gekommen, um ihr die besten Wünsche mit auf den Weg zu geben.

In ihrer langen aktiven Zeit hat sich Ursula van Aaken konsequent für umweltorientiertes Denken stark gemacht. Ihre politische Arbeit begann in einer Zeit, als das Sport- und Jugendzentrum in Bleidenstadt mit Strom beheizt wurde und nicht einmal über eine Wärmedämmung verfügte. Leuten wie ihr hat Taunusstein zu verdanken, dass die Fragen nach ökologischen Alternativen überhaupt gestellt wurden und dass sich mit der Zeit gewisse Umweltstandards durchsetzen konnten.

Ursula van Aaken wurde vor 72 Jahren in Mühlhausen/Thüringen geboren und kam 1970 mit ihrem Mann nach Wehen. Vor der Geburt ihrer drei Kinder übte sie den Beruf der Musterdirectrice für Strick- und Wirkwaren aus. Auch im privaten Bereich verhält sich Ursula van Aaken konsequent ökologisch. Zu den Sitzungen des Stadtparlaments zum Beispiel erschien sie stets mit dem Fahrrad. Weitere Strecken legt sie mit Bus und Bahn zurück, im Auto lässt sie sich eher ungern mitnehmen.

Viele Taunussteiner zollen Ursula van Aaken wegen ihrer freundlichen Beharrlichkeit und Geradlinigkeit großen Respekt. In der Politik stößt sie gerade deshalb gelegentlich auf Widerspruch. Ihr wichtigstes Ziel hat sie gegen hergebrachtes Denken und kurzsichtige Kostenerwägungen nicht durchsetzen können. Als es vor einigen Jahren um die Übernahme des Stromnetzes von den Mainkraftwerken ging, zog die Stadt aus Kostengründen nicht mit. „Im Nachhinein“, sagt sie, „hätte sich die Übernahme als Glücksgriff für die städtischen Finanzen erwiesen. Die Gemeinde Schönau im Badischen, die sich damals zur Übernahme des Netzes entschlossen hat, verdient damit heute nämlich gutes Geld.“

Doch trotz solcher Niederlagen war Ursula van Aaken in der politischen Auseinandersetzung immer höflich und verbindlich, ließ sich nie zu persönlichen Angriffen hinreißen. Das hindert sie nicht daran, auch heute noch ein Plakat in die Hand zu nehmen und ihre Meinung öffentlich kund zu tun, wenn sie es für erforderlich hält. Ursula van Aaken zieht aus Taunusstein weg, um sich in Bad Sooden-Allendorf in der Nähe von Eschwege niederzulassen. 


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