Tangente

Wirklich "alternativlos"? - Natürlich nicht!

Wir stellen die Behauptung von CDU und FWG in Frage, die Nordwesttangente sei alternativlos. Wenn Politiker das Wort "alternativlos" in den Mund nehmen, ist höchstes Misstrauen angebracht. Bei der Tangente wird mit Behauptungen argumentiert, die man so nicht stehen lassen kann.

Das fängt schon bei den Baukosten an. Immer wieder wird die Zahl von 8,3 Millionen Euro genannt. Das ist aber nur die Untergrenze der Kostenschätzungen. Der Kostenrahmen ist schon im Jahr 2004 mit bis zu 12,7 Millionen Euro angegeben worden. Sollte die Tangente tatsächlich gebaut werden, muss man nach allen Erfahrungen davon ausgehen, dass die wirklichen Kosten 10 oder 15 Jahre später noch einmal deutlich darüber liegen.

Getrickst wird auch bei der angeblichen Verkehrsentlastung in der Mühlfeld- und Scheidertalstraße. Es wird mit Zahlen argumentiert, die von zusätzlichen Baugebieten in Hahn-Nord ausgehen. Der Verkehr wird erst hochgerechnet, um dann eine Entlastung vorweisen zu können. Ohne diesen Trick fällt die Entlastung viel geringer aus. Den Bürgerinnen und Bürgern wird systematisch verschwiegen, dass die Tangente gegenüber dem heutigen Zustand nur eine geringe Entlastung bringen würde.

Es ist auch nicht richtig, dass Taunusstein das neue Baugebiet Hahn-Nord unbedingt braucht, um sich entwickeln zu können. Hahn-Nord ist bisher nicht einmal Gegenstand der Beratungen gewesen. Taunusstein hat in den bereits erschlossenen Siedlungsgebieten noch genügend Reserven, um auf Jahrzehnte hinaus im selben Umfang neues Bauland ausweisen zu können wie bisher. Zur Linie der Koalition gibt es eine klare Alternative: Wir wollen den Flächenverbrauch dosieren und mehr für die Sanierung der Stadtteilzentren tun.

Seit dem Tangentenbeschluss 1999 hat sich die CDU-geführte Koalition einseitig auf die Nordwestumgehung versteift. Das ist eine vollkommen unrealistische Planung. In den Förderprogrammen des Bundes ist Taunusstein ganz weit hinten, und auch das Land will ja bekanntlich auf die Schuldenbremse treten. Die realistischeren Möglichkeiten zur Verkehrsentlastung hat die Koalition dagegen zehn Jahre lang sträflich vernachlässigt. Kurz vor den Wahlen wird dann die Tangente aus der Mottenkiste geholt, um von diesem Versagen abzulenken.

Das Programm der Grünen sieht in den kommenden Jahren folgende Maßnahmen zur Reduzierung der Verkehrsbelastung vor:

  • die Sanierung der heruntergekommenen Straßen
  • Verkehrsberuhigung mit Tempo 30 in hoch belasteten Bereichen
  • geänderte Verkehrsführungen mit Einbahnstraßenregelungen in den Zentren von Hahn und Bleidenstadt
  • attraktivere Fuß- und Radwege
  • Verbesserungen im öffentlichen Nahverkehr
  • die Reaktivierung der Aartalbahn als moderne Nahverkehrsbahn



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